‍ 190 - Louis GROSSKOPF (1830 - 1901)

GROSSKOPF owned an important Cigarren- und Tabackfabrik in Königsberg which he had founded in 1857.

In 1877 he obtained a German patent for a Salon-Zigarette mit Tabakdeckblatt [1] and a corresponding patent in the USA. [2]

The introduction to the US patent reads as follows :

The present invention relates to a new and useful method or process of finishing cigar­ettes, having a thin leaf-tobacco wrapper, whereby said wrapper is firmly united to the filling, and the cigarette made strong and dur­able. 

The invention consists in subjecting the cigarettes to pressure in connection with stems or grasses, such as the "Aira flexuosa", whereby the body of each cigarette is channeled or ribbed in a lengthwise direction for imparting greater strength thereto, and firm­ly incorporating the leaf wrapper with the filling. 

The cigarettes are packed in layers of grasses, stems, or reeds, and subjected to pressure, preferably, by means of an encirc­ling band until they are sufficiently dried to be ready for use. 

On 5 February 1877 GROSSKOPF applied for a brevet d'importation in Luxembourg under the French title of:

Cigarette de salon avec enveloppe de tabac. 

The patent was granted on 21 November 1877.

It is interesting to note that the patent was granted for 3 years only, although GROSSKOPF had requested a 15 year patent and the original "imported" German patent had also been granted for 15 years. 

Since the corresponding administrative file is not available at the National Archives, it is not known why the duration of the patent was reduced to 3 years, a duration which was not foreseen in the Patent Law.


Additional notes

Patents can even be useful for advertising cigarettes:

The corresponding German patent gives an interesting insight into the state of the art of smoking tabacco in 1877:

Es ist eine allbekannte Thatsache, dass das Rauchen nur dann einen Genuss gewährt, wenn der hierbei benutzte Tabak vollständig verbrennt und der entwickelte Rauch im abgekühlten Zustande die Zunge berührt.

Die früher allgemein gebräuchliche Pfeife führt allerdings, weil der Tabak fein zerschnitten, eine vollkommene Verbrennung desselben herbei und lässt den Rauch nach der Länge der Rohre mehr oder weniger abgekühlt in den Mund gelangen, hat jedoch ihre ganz erheblichen Uebelstände, wie z. B. das Verschmieren der Röhre, die übelriechenden Rückstände des Speichels, das Umständliche der Vorbereitung und endlich das Beschwerliche des Mitführens des ganzen hierzu erforderlichen Apparates.

Man sann nun darauf, den Tabak in einer Form zu verarbeiten, welche ein leichtes Mitsichführen und den sofortigen Gebrauch gestattet. Auf diese Weise entstand die Cigarre. Man hat durch diese Fabrikation allerdings manchen der oben gerügten Uebelstände abgeholfen, jedoch führt dieselbe auf der anderen Seite auch so erhebliche Nachtheile mit sich, dass oft der Genuss des Rauchens zu einer von den übelsten Folgen begleiteten Anstrengung wird.

Die Nachtheile der Cigarre bestehen in Folgendem:

  • Eine unvollkommene Verbrennung, bedingt durch die für die Cigarre nothwendige Blattform des Tabaks und den geringen Zusammenhang des Deckblattes mit der Einlage.
  • Aus 1. folgt eine gröfsere Anstrengung der Athmungsorgane.
  • Austrocknung der Zunge, weil der Rauch nur einen sehr kurzen, der Länge der Cigarre entsprechenden Weg zurückzulegen hat und sehr warm. in den Mund tritt.
  • Nicotinvergiftungen sind unvermeidlich; denn bei der directen Berührung der Lippen mit dem Tabak, unter Hinzutritt des Speichels, muss sich dieses gefährliche Gift entwickeln und wird theilweise dem Magen zugeführt.

Es ist genügend bekannt, dass die Cigarre oft die Quelle von Magenbeschwerden, schlechter Verdauung, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen etc. ist.

Schon seit langer Zeit war man in der Tabaksindustrie bemüht, den vier obengenannten hauptsächlichsten Uebelständen abzuhelfen und kam wieder darauf zurück, den Tabak in fein zerschnittener Form dem Raucher darzubieten, d. h. also, ein Fabrikat herzustellen, welches die Vortheile der Pfeife mit denen der Cigarre verbindet. So entstand die Cigarrette, welche auch in der That als eine Pfeife mit verbrennbarem Pfeifenkopfe angesehen werden kann. Dem Raucher wird also mit der Cigarrette der Tabak in einer Form vorgeführt, welche ein gleichmässiges Verbrennen bedingt, keine Anstrengung der Athmungsorgane, kein Austrocknen der Zunge etc. bewirkt.

Eine Cigarrette müsste demnach in praktischer und sanitärer Beziehung allen Anforderungen genügen, wenn sich nicht der Geschmack des zur Hülse verwendeten Papieres zu sehr bemerkbar machte, abgesehen davon, dass auch das Einathmen von Papierrauch sehr gesundheitsgefährlich ist.

Man kam nun auf die Idee, die Papierhülse durch aus Tabak gefertigtes Papier oder ein oder mehrere Tabaksblätter zu ersetzen. Die Versuche scheiterten jedoch daran, dass diese Hülsen zu geringe Steifigkeit und Widerstandsfähigkeit besassen, ganz abgesehen davon, dass bei Anwendung von mehreren Tabaksblättern das eigentliche Wesen der Cigarrette wieder aufgehoben wird.

Die hiernach zu lösende Aufgabe ist also, der gewickelten Cigarrette mit Tabakdeckblatt die nöthige Stabilität zu geben bezw. die Einlage mit dem Deckblatt zu einem Ganzen zu vereinigen, so dass dieselbe während des Trocknungsprocesses ihre gerade cylindrische Form behält. Der Erfinder hat diese Aufgaben gelöst, indem er die Form der Hülse verändert und die Cigarrette während der Trocknung einer gelinden Pressung aussetzt.

Die fertig gewickelten Cigarretten werden nämlich, nachdem sie möglichst schnell auf richtige Länge geschnitten, also noch feucht sind, in Bündel verpackt und zwar so, dass jede einzelne Cigarrette der Längsrichtung nach von einer möglichst grossen Anzahl Stücken der Aira flexuosa umgeben ist. Diese Bündel werden dadurch hergestellt, dass man in ein passendes Holzgefäss ein Band aus starkem Drill so hineinlegt, dass die mit Schnallen und Riemen versehenen Enden heraushängen und nun die  getrockneten Grashalme und gewickelten Cigarretten so schichtet, dass die letzteren vollständig von Grasstengeln umgeben sind. Nach diesem schnallt man das Drillband zusammen und vereinigt so den ganzen Inhalt zu einem Bündel von rundlicher Gestalt. Durch mehr oder minder starkes Anziehen der Riemen kann man demnach einen vollkommen gleichmässigen Druck auf der ganzen Oberfläche der Cigarrette erzielen. Es wird also die Hülse mit der Einlage während der Trocknung in steter Berührung erhalten und so eine geeignete Verbindung beider, d. h. eine gewisse Stabilität der Cigarrette erreicht werden. Diese Stabilität wird noch dadurch vermehrt, dass die die Cigarrette umgebenden Stengel sich etwas in die Hülse eindrücken und dieselbe der Längsrichtung nach canneliren. Diese Form ist schon vielfach in der Technik zur Verstärkung plattenförmiger Körper mit Erfolg angewendet. Dass die so eingewickelte Cigarrette während der Trocknung ihre gerade Form nicht verändert, ist einleuchtend und sei noch bemerkt, dass sich die Breite des Drillbandes und die Länge der Grasstengel nach der der Cigarrette richtet.

_________________________________________

[1] DE Reichspatent No 443

[2] US patent No 188,796 

(18/02/2021)