Die Neuerung besteht darin, dass der bei dem gewöhnlichen Verfahren verwendete Bast- oder Baumwollenfaden durch einen einfachen Kautschukstreifen ersetzt ist, welcher Schliesshäkchen besitzt.
Das Anbringen des Kautschukverbandes ist ein höchst einfaches und nimmt, nach Angabe des Erfinders, kaum den vierten Theil der Zeit in Anspruch, welche bei dem gewöhnlichen Verfahren nöthig ist.
Die Arbeit wird in folgender Weise ausgeführt: Zunächst wird der Längs- und Querschnitt gemacht, dann das Auge auf die gewöhnliche Art und Weise eingesetzt, das Loch in dem Kautschukstreifen wird über den Blattstiel geführt.
Hierauf drückt man den Streifen dicht am Auge mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand fest, führt den jetzt mässig angezogenen Streifen um den Stamm herum, drückt die Häkchen in den Kautschuk, und die Oculation ist beendet.
Die wesentlichen Vortheile dieses Verfahrens sind, nach Angabe des Erfinders, folgende:
Durch die gleichmässige Spannung des Kautschukringes wird ein vollständig gleichmässiger Druck der Deckschale auf das Edelschild bewirkt, was bei dem alten Verfahren nicht in diesem Masse stattfindet.
Die Veredelung wird dadurch vorzüglich gegen die Nässe geschützt, scharfe Luft und grelle Hitze davon abgehalten.
Die Rinde wird nie verletzt, was die Veredelung in den meisten Fällen verdirbt, wie dies beim Bastverband nicht zu umgehen war. Die Rinde bleibt unter dem Kautschuk weich und geschmeidig, Beim Austreiben des Gallus gibt der Kautschuk nach, was der Bast- und Baumwollenfaden nicht kann. Auch wird eine regelmässigere Circulation des Saftes herbei geführt. Dadurch ferner, dass dieser Verband jahrelang benutzt werden kann, ist derselbe ausserordentlich billig.
Bandage à greffer en caoutchouc à l’usage des jardiniers
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[1] DE Reichspatent No 9,200
[2] LU patent No 38
(29/01/2021)